Wiedergelesen/Feiertagsfrühstücksschmökern:

Otfried Preußler, Zwölfe hat's geschlagen

Dreimal dreizehn Spukgeschichten von Schätzen, Hexen, Geistern und armen Seelen, genau das richtige für einen faulen Pfingstmontagmorgen nach dem Ausschlafen. Otfried Preußler erzählt nicht nur die Sagen und Geschichten auf seine unnachahmliche Weise neu, sondern ergänzt sie durch Hintergrundswissen und historische Zusammenhänge, so daß es doppelt interessant wird.
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Hängengeblieben und zum xten Mal quergelesen:

Otfried Preußler, Die kleine Hexe

Bei der Suche nach guten ersten Sätzen blieb ich natürlich in dem Buch hängen. Das war schon wie vorprogrammiert. Und es ist immer wieder schön. Besonders die Geschichte mit dem Schneemann. Oder dem neuen Besen. Oder ... oder ...

Es war einmal eine kleine Hexe, die war erst einhundertsiebenundzwanzig Jahre alt, und
das ist ja für eine Hexe noch gar kein Alter.

(Aus passendem Anlaß trage ich diesmal auch den letzten Satz aus diesem Buch hier ein:

"Walpurgisnacht!" jauchzte die kleine Hexe über den Blocksberg hin.

(Otfried Preußler, Die kleine Hexe, 1957)

Ja, ich weiß, der erste Satz aus diesem Buch hätte mir schon längst unterkommen sollen. Aber besser spät als nie...

Erste Sätze

"Der Weg von Bethlehem nach Ägypten muß damals, in jenen heiligen Zeiten, durchs Königreich Böhmen geführt haben, quer durch den nördlichen Teil des Landes, bei Schluckenau etwa herein in das böhmische Niederland, dann nicht ganz bis zum Jeschken hinum, dann weiter im Vorland des Iser- und Riesengebirges, durch vorwiegend ärmliche, meist von Glasmachern, Leinewebern und kleinen Häuselleuten bevölkerte Gegenden bis in die Nähe von Trautenau - und zuletzt auf der Alten Zollstraße über Schatzlar hinaus ins Schlesische, wo es dann nach Ägypten hinüber nicht allzu weit mehr gewesen ist."

(Otfried Preußler, Die Flucht nach Ägypten. Königlich böhmischer Teil, 1981)

Erste Sätze

1. Januar 17*

Der Müllermeister

von der schwarzen Mühle im Koselbruch muß in der Neujahrsnacht sterben, nachdem sein Knappe Krabat ihn besiegt hatte und sein Pakt mit dem "Herrn Gevatter" damit hinfällig wird.

(Otfried Preußler, "Krabat", 1971)

1. Januar 17**

Michal, der Mühlknappe

stirbt in der Neujahrsnacht, als in der Mehlkammer der Wiegebalken auf ihn fällt und das Genick bricht. So wie er sind schon Dutzende Mühlknappen vor ihm als Opfer des Müllers vom Koselbruch an den "Herrn Gevatter" zu Tode gekommen, damit er sich für ein weiteres Jahr freikaufen kann.

(Otfried Preußler, "Krabat", 1971)

1. Januar 17-

Tonda, der Altgesell

fällt in der Neujahrsnacht dem Pakt des Müllers mit dem "Herrn Gevatter" zum Opfer. Am Neujahrsmorgen wird er mit gebrochenem Genick von seinen Mitgesellen aufgefunden.

(Otfried Preußler, "Krabat", 1971)