Weil es in unserem Urlaubsdomizil kein W-Lan gab und der Empfang seit jeher schlecht ist, hatte ich (noch) mehr Zeit zum lesen. Alles hat eben sein Gutes.

71, WG58, NG13, M40, F31, E71 / MF0, D0, Frz0, C0, NA2, B4

Lisa Jewell, The Family Remains

Das W-Lan im netten Schlosscafé von Mirow ermöglichte es mir, das vorbestellte Buch am Erscheinungstag zu laden, so daß ich an den letzten beiden Urlaubstagen noch spannende Lektüre hatte. Die Fortsetzung von "The Family Upstairs" erfüllte alle Erwartungen und rundete die bizarre Familiengeschichte befriedigend ab.

Jojo Moyes, The Girl you left behind

'Honeymoon in Paris' erinnerte mich an dieses Buch, bei dem das Wiederlesen längst überfällig war. Besonders nah ging mir gegen Ende hin der wahnwitzige Shitstorm, der über Liv hereinbricht, das ist immer so gruselig zu lesen.

Jojo Moyes, The One Plus One

Dieses total verrückte Roadmovie von einem Buch, so witzig und nahegehend, ist immer noch mein Lieblingsband von Moyes, der wohl auch nicht geschlagen werden wird.

Jojo Moyes, Paris for One and other Stories

Das fehlende W-Lan machte es mir unmöglich nach neuen Büchern zu suchen, so musste ich auf bewährtes zurückgreifen und diese Kurzgeschichtensammlung könnte ich immer wieder lesen. Diesmal gefiel mir neben den Favoriten beim letzten Mal die Titelgeschichte, 'Love in the Afternoon', 'A Bird in the Hand' und 'Honeymoon in Paris' am besten.

Sarah Dessen, Keeping the Moon

Irgendwie liest sich Dessen am besten im Urlaub, vielleicht weil die Geschichten auch immer im Sommer an Ferienorten spielen. Dies ist wohl einer meiner Lieblingsbände von ihr, den ich sicher irgendwann nochmal lesen werde. Besonders die ungleichen Freundinnen und Betreiber des Last Chance Cafés Morgan und Isabell haben es mir angetan.

Jodi Picoult, Handle with Care

Picoults Bücher, so gerne ich sie auch lese, genieße ich immer mit Vorsicht, weil das Drama immer so ausufert und mich so mitnimmt. So auch hier mit dieser bedrückenden Geschichte über ein Kind mit Glasknochen. Am Ende wünschte ich, Picoult hätte es nicht so traurig enden lassen, aber ein Happyend hätte wohl wirklich nicht gepasst.

Tanith Lee, Heart of the Moon

Ein wunderschönes Märchen aus der Spätzeit von Tanith Lee, das ich nicht hätte missen mögen. Die Bonusgeschichte Dry Season war mir allerdings zu bitter am Schluß.

Stephen King, The Wind through a Keyhole

Das Buch hätte ich schon längst wiederlesen sollen, die drei ineinander verschachtelten Geschichten faszinierten wie eh und je. Und machten mir einmal wieder Lust, die Dark Tower-Saga wiederzulesen - nur schreckt mich der Umfang der 7 Bände immer wieder ab. Vielleicht nur die letzten drei? Mal schaun.

14, WG14, F7, E14 / NG0, M7, MF0, B0, D0, Frz0, C0, NA0

Tanith Lee, Biting the Sun (Don't Bite the Sun & Drinking Sapphire Wine)

Da es sich hier um zwei Bücher handelt, die irgendwann praktischerweise zusammengefaßt in einer Ausgabe erschienen, zähle ich sie auch als zwei. Das zweite las ich Jahre nach dem ersten, aber trotzdem noch auf deutsch (wobei mich die unterschiedliche Übertragung der Jang-Wörter sehr ärgerte), demnach muß es schon sehr lange her sein. Jetzt nach so langer Zeit, und obwohl ich die Handlung noch so gut im Kopf hatte, faszinierte mich die Geschichte aufs neue. Besonders dieser trockene selbstironische Humor der Ich-Erzählerin darin ist so erfrischend, während er gleichzeitig die Unerträglichkeit dieses scheinbaren Paradieses der künstlichen, von Maschinen gesteuerten Welt so viel unmittelbarer erscheinen lässt. Ich denke, dass dieses Wiederlesen nicht das letzte sein wird.

126, WG72, F61, E119 / NG54, M60, MF5, B2, D6, Frz1, C1, NA1

Tanith Lee, Day by Night

Auch dieses Buch hab ich vor langer Zeit zuerst auf deutsch gelesen und noch so gut im Gedächtnis, dass mir beim wiederlesen etliche deutsche Passagen präsent waren. Nur von dem Schluß hatte ich viel vergessen. Damals wie heute war mir der Teil, der auf der Tagseite spielt, ein kleines bißchen lieber, nur aus puren Geschmacksgründen.

125, WG71, F60, E118 / NG54, M60, MF5, B2, D6, Frz1, C1, NA1

Tanith Lee, Electric Forest

Das ist eins von dem ca. ein Dutzend Bücher von Tanith Lee, die ich zuerst auf deutsch las, vor sehr langer Zeit. Trotz oder vielleicht gerade weil es so lange her ist, war mir vieles noch von der Story präsent, vor allem der Anfang als Magdala zu Christophine wird. Dafür, dass das Buch 1979 geschrieben wurde, wirkt die Technologie ziemlich überzeugend, vielleicht auch weil Tanith Lee nie wirklich ins Detail geht und die Technik nicht im Vordergrund steht. Und natürlich machte das Buch prompt Lust auf mehr von ihr.

47, WG29, F21, E45 / NG18, M24, MF2, D2, B1, C0, NA1

Tanith Lee, The Winter Players

Irgendwie kam mir diese kurze und beinahe simple Geschichte in den Sinn und wollte wiedergelesen werden, und weil ich die nächsten Door-Bände noch nicht geladen hatte, schob ich sie dazwischen. Dafür dass ich sie schon sehr lange nicht wiedergelesen hatte, war sie mir noch gut im Gedächtnis geblieben, vor allem der geniale Plottwist am Ende.

Neu gelesen:

Tanith Lee, The Gods are Thirsty

Unglaublich aber wahr, nach fast zwei Monaten ist der Wälzer endlich geschafft. Dass es nicht noch länger dauerte, war den letzten 60 Seiten, bzw. dem 12. und 13. Teil zu verdanken, von denen ich mich nicht losreißen konnte, so bitter und herzzerreißend sie sich auch lasen. Ach, wenn es diesen Wälzer doch nur als E-Book gäbe, dann hätte ich ihn viel öfter und schneller durchlesen können, als immer wieder an freien Tagen und freien halben Stunden am Stück. Aber dafür ist das Cover wunderschön und die Schriftgröße gut geeignet. Ich glaube nicht, dass ich mich von dem Stück je wieder werde trennen können, diesem Ausnahmewerk, dass so anders ist als die vielen anderen Büchern von Tanith Lee und doch so unzweifelhaft ihres. Ich hab es schon so oft bei so vielen Autoren beobachtet, dass es irgendwann ein Buch von ihnen gibt, dass aus der Reihe tanzt, ganz anders ist als was sie sonst schreiben, und doch oder gerade deshalb wie mit ihrem Herzblut geschrieben. Ich wollte ein Buch über die französische Revolution lesen, dass keine trockene Biografie war, keine Aufzählung von Fakten und Namen, und dieser Roman erfüllte meine Ansprüche weitgehend, wenn er auch in der zweiten Hälfte oft etwas verwirrend und gedrängt schien. Und der dreizehnte Teil, das letzte Zehntel, ist einfach meisterhaft geschrieben.
.
.
There is a new goddess in Paris. She is, in her way, impressive, tall and slender, her silhouette against the sky. When the coverings are on her, she is a high-shouldered woman, curiously missing a head. When the cloak comes off, her naked frame holds air, and in her belly is a round navel of emptiness. You must climb upward to reach her, and then you must lie down, as it's always well to do with any deity, on your face. She puts her wooden hands about your throat. And then: the cold steel kiss.
.
But one doesn't laugh at funerals. It gets one a bad name.
Very different, though, on the road to the scaffold.
.
The flash of light comes, as it always does. And then the flash of red.
Adieu, Madame la Reine Blanche. Whatever your wickedness or error, you've paid for it. The blade dropped to your neck, a single shining tear. Can you doubt history will weep for you? And young girls press dried flowers between the pages which will tell them how you lived, and how you died.
.
It comes to me - too late, naturally, and there is a rationale, too, in that lateness - that any man who tries to change the world, unless he is God or all the gods together, can manage much - but much of that much will be a nightmare and worse, chaos. Those who attempt the feat, the idealists and dreamers, are too drunk on their ideals and dreams to see the errors in their modus operandi. They end to the neck in blood as we did, all of us. The deity we created devoured its own fathers. (The name Camille derives from the Etruscan. It means Attendant at the Sacrifice. Fortune must have had a hand in that.)
.
(Tanith Lee, The Gods must be Thirsty, 1996)

Wiedergelesen: (nach langer Zeit)(als E-Book)

Tanith Lee, Nightshades, Thirteen Journeys into Shadow

Schon eine ganze Weile suchte ich eine Kurzgeschichte von Tanith Lee, von der ich mir sicher war, dass ich sie als Buch hatte, aber trotzdem nicht finden konnte. Erst als ich beim stöbern bei Amazon in dieses Buch blickte, wurde mir klar, dass ich die Geschichte nicht gefunden hatte, weil ich dachte, dass es sich um einen Roman handelte. Überdies lag das Taschenbuch schon seit Jahren bei mir im Verkaufsregal. Aber sei's drum, jetzt las ich ihn als Ebook wieder und musste feststellen, dass ich außer der gesuchten Story "After the Guillotine" und der schon bekannten "The Devil's Rose" fast alles in dem Buch vergessen hatte. Vor allem die Titelgeschichte. Hier gefiel mir vor allem "Huzdra" und "Blue Vase of Ghosts" am besten, aber am meisten beeindruckte mich doch nach wie vor "After the Guillotine".
.
.
It seemed, when it came, like a blow, the blow of a sledgehammer, but not quite hard enough - so there was an instant's appalled thought: Those bloody fools have botched it! Then the perspective altered. The eyes glimpsed the basket as the head fell into it, and other faces, already forgotten, looked up at it with anxiety as it came to meet them. After this the light went and there was only one odd final sensation, the head lying where it was, but the last reflexive relaxing spasms of the body eerily somehow communicated to it. Is this what a chicken feels? And a moment of horror, wondering how long one must endure this this. Followed by oblivion.
Oblivion, of course, for D'Antoine the atheist had reckoned on nothing. And here nothing was. All senses gone. The void. Blackness not even black, silence not even silence. Sans all.
There is a certain smugness attached to finding oneself perfectly right; even if one can no longer experience it.
.
.
In this story, you see, the lovers do not join for ever to violin accompaniment on a cloud of mortal love. The lovers are no longer mortal, and tehre are no violins, no clouds. It is difficult not to experience annoyance or mournfulness, or even fear, that individual liaisons do not need to persist, in frantic intensity, there where the love is all-pervasive, calm and unconditional. We must try not to lament or be irritated by them. Only note how happy they are, even if "happy" is an analogous word.
.
.
While somewhere close as a hand to a glove, D'Antoine 'turns' over and finally wakes, and is no longer D'Antoine. The lenghty sleep of nothingness has acted like a sponge, and wiped away physical identity. Though the emerging soul remembers it, of course, as all of them remember who they have been, plan who they will be (no unfinished business is ever left unfinished; there will be other work, other loves, other springs), it is now a garment held in the hands, not the substance of the self. The true self is quite free. It leaps forward into liberty with an analogous roar of delight and resolution.
.
(Tanith Lee, After the Guillotine, 1993)