Was so ein neuer Regiesseur alles bewirken kann. In der Regie von Alfonso Cuarón wurde die dritte Harry- Potter-Verfilmung "Harry Potter and the Prisoner of Azkaban" endlich zu dem, was eine Buchverfilmung im allgemeinen und speziell eine Verfilmung der Harry Potter Serie sein sollte: alles was nur im Buch wichtig ist, aber im Film zu sehr aufhält oder einfach stört, wurde gekürzt, verändert oder ganz weggelassen, dafür wurden andere Elemente verändert und noch verstärkt. Die Dementors z. B. fliegen im Film wie überdimensionale Fledermäuse herum und verbreiten nicht nur psychische sondern auch physische Kälte und in Hogwarts tummeln sich neben den bekannten Hausgeistern neuerdings auch einige Rittergeister hoch zu Roß. Auch unter den Darstellern gab es neue Gesichter, Emma Thompson gibt eine wunderbare überkandidelte Professor Trelawney und Robert Hardy ist wie gemacht für den Part des stümperhaften Cornelius Fudge, während Michael Gambon den verstorbenen Robert Harris mehr als würdig in der Rolle des Albus Dumbledore ersetzt. Wunderbar gelungen ist der Knight Bus und der einfach liebenswerte Buckbeak; und endlich wird Hogwarts auch einmal eingebettet in eine märchenhaft schöne Landschaft präsentiert. Trotz all der Kürzungen tut es auch dieser Film nicht unter 2 Stunden und 20 Minuten - jetzt bin ich wirklich mal gespannt, wie sie den ganzen vierten Band in einem Film unterbringen wollen und was dabei alles gekürzt wird. Aber wenn sie es so gut hinkriegen wie hier, besteht wohl kein Anlaß zur Sorge.