Mmmmhmm, Neil Gaiman macht Demonic Salsa aus eigenem Anbau inklusive der einzigartigen satanischen Tomate . Ich bin mal gespannt, wieviel die Gläser bei der Benefizver- steigerung via Ebay zugunsten der Flutkatastrophenopfer bringen. Aber auch wenn er mindestens so gut kocht wie er schreibt, tröstet mich der Gedanke, daß man von einem Buch letztendlich mehr hat. Apropos, noch 13 Tage bis Anansi Boys ...

Erfreulicherweise nimmt Neil Gaimans neuestes Buch immer konkretere Gestalt an - hier verschafft er uns schon mal eine Vorschau auf das Cover der US-Ausgabe. Sehr ansprechend, vor allem das Spinnennetz :-) Wenn den Leuten, die für das britische Cover zuständig sind, nichts besseres einfällt, werde ich mir definitiv diese Ausgabe vormerken - und schonmal langsam den Platz in meinem Buchregal einplanen ..

Anscheinend stimmt es wirklich - ALLEN Autoren wird immer wieder dieselbe Frage gestellt: woher bekommen Sie Ihre Ideen? Val McDermid bekam diese berüchtigte Frage auf der Lesung am 19. gestellt, Neil Gaiman hat ein Essay darüber geschrieben und von C. S. Forester gibt es zu diesem Thema einige autobiografische Notizen, die sich zwar vordergründig mit der Entstehung seiner berühmtesten Romanfigur Horatio Hornblower befassen, aber in denen er doch auf faszienierende Weise den kreativen Prozeß von der Idee bis zur Niederschrift des Werkes beschreibt. Das erste Mal stiess ich auf diese Aufzeichnungen, als ich noch meinen Lesestoff aus der Leverkusener Stadtbibliothek bezog (lang lang ist's her), wo sie in einer deutschen Ausgabe seinen letzten 3 Hornblower-Kurzgeschichten (die dritte war der Beginn eines unvollendeten Romans) als eine Art Nachwort nachgestellt waren, und fand sie nun endlich im Original wieder als Teil eines Hornblower-Begleitbuches "The Hornblower Companion".

Noch mehr als in seinen Büchern verwendet Forester hier immer wieder höchst anschauliche bildliche Vergleiche: Schriftsteller werden bei ihm zu Quallen, die winzige im Ozean treibende Nahrungsteilchen einfangen und sich einverleiben. Und der Prozeß der Entstehung von Ideen vergleicht er mit im Schlamm ruhenden Hölzern, an denen sich im Laufe der Zeit Muscheln festsetzen - gelegentlich holt er diese Hölzer hervor um festzustellen wieviel Muscheln sich festgesetzt haben. Diese Muscheln können von überall her kommen: durch die eingehende Lektüre mehrerer Jahrgänge des "Naval Chronicle" aus der Zeit der napoleonischen Kriege, einer Kreuzfahrt an der Küste von Mittel- und Südamerika 1938 oder die Überlegung, wie sich die Charaktereigenschaften der Wellesley-Brüder in einer weiblichen Vertreterin der Familie geäussert hätten, falls sie denn eine Schwester gehabt hätten. "..., clearly if a Wellesley sister did not exist, it would be necessary to invent one." Was er denn auch tat, und erstaunlicherweise entstand Lady Barbara Wellesley noch vor Captain Hornblower, wie die ganze erste Geschichte überhaupt von ihm bereits fertig in Foresters Kopf war, bevor er den Mann dazu erfand, der geeignet war diese Abenteuer zu bestehen. Und sein eigenartiger unverwechselbarer Name kam erst ganz zum Schluß.

Not that signing a book is anything like being kissed (unless of course, you are kissed during a signing), but the Atwood Patented Booksigner seems to make as much sense and promise to be as much fun as a machine that would kiss you on the cheek, thus reproducing a kiss on the cheek from a celebrity you fancy, who's a thousand miles away kissing a screen, which then issues you with a slip of paper informing you that you had just been kissed by the person in question, for, as Ms Atwood puts it, posterity.

I'd rather just not be kissed than walk away with my "You were just AutoKissed by..." slip, just as I'd rather not go on a signing tour than use an Atwood machine. In my opinion it's something that should be personal, intimate, faintly silly and include all the spelling mistakes, the illegible bits and the ink-blots. (Signing that is. Not kissing. Unless you're the sort of kisser who produces ink blots.)

Wenn Autoren zu beschäftigt sind oder sich zu alt fühlen um stundenlang Bücher zu unterschreiben, ist das zwar bedauerlich, aber nicht zu ändern. Unter diesen Umständen möchte ich Margaret Atwood auch nicht zumuten mir ein Buch zu signieren.

NB: Bei Neil Gaiman würde ich übrigens Tintenkleckse beim küssen gerne in Kauf nehmen :-)

12. Oktober 1963

Simon Powers

dessen Leben sich grundlegend ändert, nachdem er sich eine seltsame Geschlechtskrankheit zugezogen hat, wird an diesem Tag geboren.

(Neil Gaiman, "Foreign Parts", aus: Smoke and Mirrors)

All I can say is: I'm really impressed. And I hope you get the Hugo for this, Mr Gaiman. You certainly deserve it. Oh and thank you so much for putting it online - da könnten sich so manche andere Autoren ein Beispiel dran nehmen. Mich wird es jedenfalls nicht davon abhalten, mir das Buch ("Shadows over Bakerstreet", herausgegeben von John Pelan and Michael Reeves) zu holen, es könnte darin ja auch noch mehr Kandidaten für meine persönliche Sherlock Holmes Adaptations Shortlist geben ...