Baba war im Kino: Constantine
Baba,
13:27
Sollte man eine Comicverfilmung sehen, wenn man den Comic garnicht kennt? Nun, bei Spiderman und X-Men hatte ich immer das Gefühl, das es zumindest nicht schadet. Bei Constantine kann ich es nicht beurteilen, da ich zwar den eigentlichen Comic nicht kenne, mir die Figur des John Constantine jedoch aus Neil Gaimans Sandman vertraut ist - nur liegen zwischen diesem britischen, blonden, in London wirkendem Constantine im Sandman und der Filmfigur ganze Welten, nicht nur weil der Film in Los Angeles spielt ... Also, sei's drum, ganz für sich gesehen und unabhängig von allen Comics ist der Film durchaus einen Kinoabend wert, wenn man Weltuntergangsfantasy im Stil von God's Army mag, mit guten Effekten, solider Story, einem tragisch-schwarzhumorigem Held, überzeugend dargestellt von Keanu Reeves, und nicht zu vergessen ein paar fast unfreiwillig wirkenden Gags - ich bin mir ziemlich sicher, daß noch nie zuvor jemand auf so ungewöhnliche Weise von seinem Lungenkrebs geheilt wurde .. Einige interessante Fragen wurden auch angeschnitten, wie z. B. kann jemand noch an Himmel und Hölle glauben, wenn er schon genau weiß, daß sie existieren? Bleibt noch zu erwähnen, daß ich die Synchronisation - in Ermangelung der Originalversion - ganz akzeptabel fand. Nur, warum, warum, warum müssen sich in deutschen Versionen Charakter siezen bis zum Gehtnichtmehr? Irgendwo scheint es ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, daß sich Leute im Film solange siezen, bis sie miteinander im Bett waren - und wenn es, wie hier, einfach nicht soweit kommt, dann siezen sie sich eben weiter, egal was sie alles sonst gemeinsam durchmachen, wie oft sie sich gegenseitig vor Dämonen und fanatischen Engeln bewahren und füreinander aufopfern und egal, wie idiotisch das vor allem am Schluß klingt: kein Sex - kein Du. Irgendwie erinnerte mich das (nicht nur wegen Constantines Synchronstimme) permanent an Mulder und Scully, die in der deutschen Fassung der X-Files auch hartnäckig am Sie festhalten (müssen). Vermutlich weil sie eben auch nicht - siehe oben ... ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino
Baba war im Kino: Finding Neverland
Baba,
17:56
Eigentlich sollte ich mich ja schämen - da steht Peter Pan in Romanform schon seit über 20 Jahren in meinem Buchregal, ich habe eine Menge Verfilmungen gesehen (u. a. Disney, Spielbergs "Hook" und eine Theaterverfilmung wo Mia Farrow die Hauptrolle spielte), meine letzte Katze hieß mit vollem Namen Tigerlily - aber über den Autor J. M. Barrie wußte ich bis jetzt garnichts. Nunja, strenggenommen weiß ich auch nach diesem Film nicht viel mehr, da mindestens die Hälfte davon erfunden ist, aber trotz - oder gerade wegen? - der geänderten und angepaßten Story bietet der Film einen wunderbaren bewegenden Einblick in das Leben und die Umstände des Entdeckers des Nimmerlands. Abgesehen davon, daß ich hoffe, daß Peter Pan in Wirklichkeit nicht unter ganz so traurigen Umständen entstanden ist, habe ich daran auch überhaupt nichts auszusetzen. Johnny Depp mit seinem überaus sorgfältig einstudiertem schottischem Akzent (well done!) überzeugte einmal mehr, so ganz allmählich mausert er sich bei mir zu einem Schauspieler der mir einen Film wert macht angesehen zu werden. Und die Llewellyn-Davies Sprösslinge waren eine wahre Wucht, allen voran natürlich Namensgeber Peter, der aber sonst so garnichts mit Peter Pan gemeinsam haben will ("But I'm not Peter Pan. He is."). Alles in allem ein Film zum träumen, und das nicht nur am Schluß, wo Barrie, als die todkranke Sylvia es nicht in das Theaterstück schafft, ihr das Neverland frei Haus liefert. Spätestens bei der Szene sind Taschentücher gefragt, aber auch das ist das schöne an dem Film, die Tragik bleibt erträglich. ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino
Baba war im Kino: Sideways
Baba,
12:30
Das es so etwas noch gibt: ein Film, der so völlig unspektakulär daherkommt, eine ganz simple, roadmovieartige Produktion mit einer ganz aus dem alltäglichem Leben gegriffenen Handlung, wunderschönem Setting in den Weinanbaugebieten bei Santa Barbara (das es durchaus mit Burgund oder Toskana aufnehmen kann) und Schauspielern, die das auch genau so rüberbringen, wie es sich im normalen Alltag unter ganz normalen Durchschnittsmenschen auch wirklich abspielt. Für mich persönlich war das schon so überraschend, daß der Film erst nach dem ersten Drittel für mich anfing "zu funktionieren", so lange brauchte ich tatsächlich um mich an diese so ganz andere Atmosphäre zu gewöhnen. Man stelle sich nur vor, keine geschliffenen punktierten Dialoge, keine klare Handlung, keine Charaktere denen man nicht jeden Gedanken sofort aus der Mimik ablesen kann. Vor allem bei Miles braucht es viel Geduld um ihn nicht gleich als hoffnungslosen Fall abzustempeln, und Jack schafft es immerhin erst nach der Hälfte des Films seine paar bis dahin gesammelten Pluspunkte zu versemmeln und sich vom noch halbwegs liebenswerten Stümper zum ausgemachten Charakterschwein zu entlarven. Auch das Ende ist nicht unbedingt hollywoodmäßig, zwar kriegt jeder was er verdient, aber einiges bleibt doch noch offen - wie im richtigen Leben ... ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino
Baba war im Kino: Team America
Baba,
13:07
Wer erinnert sich noch an die Thunderbirds? Wer so eine Marionettentruppe schon immer einmal ganz anders erleben wollte, der ist bei Team America World Police richtig. Es hilft auch, wenn man ein bißchen auf South Park steht. Deren Produzenten legen es hier geradezu darauf an vorzuführen was mit Marionetten alles möglich ist. Eine zum schreien komische Satire des amerikanischen Weltbilds? (z. B. eine Einblendung: "The Panama Canal, Central America, 193 miles south of the real America") Nonstop Action inklusiver unglaublicher Kollateralschäden, von denen ein Hollywoodactionstreifen nur träumen kann? Songs bei denen manche Musicals nicht mithalten können? Sex in einem Dutzend diverser Stellungen wie direkt aus dem Kamasutra? Gar kein Problem...! Dazu kommt noch eine göttliche Marionettenversion des nordkoreanischen Diktators Kim Jong II (ausgespochen "ill"), der mal eben den UNO-Beauftragten Hans Blix an die Haie verfüttert und bevor er die Weltzerstörung in die Wege leitet noch einmal wehmütig sinniert wie unverstanden er sich fühlt: I'm... so... ronery. So ronery, Aber auch die linksliberalen US-Promis kriegen mehr als ihr Fett ab ("As actors, it is our responsibility to read the newspapers, and then say what we read on television like it's our own opinion") und sogar ein paar Star Wars Reminiszenzen sind eingebaut (Hey. You don't need to see my credentials. I left them at home, and I'm running late), also für jeden Geschmack (?) etwas. Apropos Geschmack, bis zu diesem Film dachte ich immer die ekligste Kotzszene im Film die ich kenne, wäre die in "Die Hexen von Eastwick" mit dem Kirschkernspucken, aber das ist garnichts bei dem was Gary vor der Kneipe von sich gibt. Nichts für schwache Nerven - aber die sind hier eh nicht gefragt ... So ... terrorize this und So rong, earthrings!! ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino
Baba war (schon wieder) im Kino: The Incredibles
Baba,
20:33
WOW. Oder in einem Wort: Unglaublich :-) Vor allem unglaublich witzig, äußerst spannend und immer wieder richtig anrührend. Wer hätte gedacht, mit welch banalen Problemen auch oder gerade Superhelden oft zu kämpfen haben? Und endlich endlich erleben wir hier mal ein wirklich gleichgestelltes und gleichwertiges Superpaar, schon das muß man Pixar hoch anrechnen. Und trotz aller superheldenhaften Darbietungen der vier älteren Mitglieder der Parr-Familie - ICH fand letztendlich doch Baby Jack-Jack's Vorstellung am Schluß am besten. Schade daß wir vermutlich nicht erfahren, was so aus ihm werden wird ... ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino
Baba war im Kino: Bridget Jones - The Edge of Reason
Baba,
19:46
Schade, den Film hätten sie wirklich besser hinkriegen können. Vielleicht ein bißchen subtilere Gags und nicht ständig alles so extrem ausgewalzt - bis auch das letzte Quentchen Komik aus Bridgets Tour de Force in Trampeligkeit und Naivität bis zum brechen ausgereizt war. Die zweite Hälfte war ein bißchen besser, hier hatten sie endlich mal was aus der Buchvorlage reingebracht, nämlich Bridgets unfreiwilligem Gefängnisaufenthalt in Thailand, leider wirkten ihre superweißen Zähne und perfekten Fingernägel doch ziemlich unrealistisch. Jedenfalls kam ein bißchen mehr Handlung und damit Schwung in die Sache. Und als Bonbon, weils beim ersten Mal schon so schön war, durften Colin Firth und Hugh Grant sich noch einmal ausgedehnt prügeln - ich kann mich ja täuschen, aber irgendwie scheint es den beiden wohl Spaß zu machen. ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino
Baba war im Kino: The Girl with the Pearl Earring
Baba,
21:07
Ein Film über ein Gemälde - und das Geniale ist, daß der Film auch wie ein Gemälde aus der Zeit wirkt, von den Kulissen, den Kostümen und den Farben her. Ein Film um sich darin zu verlieren, in die Geschichte einzutauchen und auf sich wirken zu lassen, bis man davon überzeugt ist, daß das Bild garnicht anders entstanden sein kann. Zum größten Teil liegt das wohl an der brillanten Darstellung von Scarlett Johannsen, die es schafft dem Mädchen in dem Bild so unglaublich ähnlich zu sehen. Wieviele Leute werden wohl jetzt das Mauritiushuis in Den Haag stürmen? Ich hätte jetzt Lust dazu - auch auf die anderen Bilder von Vermeer... ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Thema: Baba war im Kino |
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