Babas Welt
Bücher vs. Holodecks

Daß dieser Vergleich im 24. Jahrhundert tatsächlich noch angestellt wird, ist schon erstaunlich genug, aber daß er zugunsten von Büchern ausfällt, ist schon unglaublich. Oder auch nicht, denn er wird ja IN einem Buch zur Sprache gebracht - genauer in einem Star Trek Buch aus der Buchserie zu Star Trek Voyager, nämlich in "Echoes" von dem Autorenteam Dean Wesley Smith, Kristine Kathryn Rush und Nina Kiriki Hoffman.

"Both Chakotay and Tuvok had hinted that she needed rest. This afternoon, she took their advice, but she couldn't bring herself to take the entire afternoon off. She had too much work to catch up on. She didn't have time for her favourite holodeck program, so she picked up an old novel instead.
She liked books. A real book could be read in snatches, seconds of escape and relaxation, instead of an afternoon's worth. Sometimes seconds were all she had.
But in those seconds, she could disappear into a good book. And this book was good. She wasn't certain what jarred her out of it ..."

Ganz recht. Wo soll man/frau z. B. auf einer 20minütigen Strassenbahnfahrt, oder einer halbstündigen Mittagspause schon ein Holodeck herkriegen, sei es in diesem oder im überüberübernächsten Jahrhundert? :-)

Aber ganz abgesehen von dem Plädoyer für Bücher behandelt dieses Buch das Thema Parallelwelten in einer sehr originellen Geschichte, die mich kaum losgelassen hat seit dem ersten Lesen. Es gibt nicht viele Star Trek-Bände, die das schaffen ...

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Abklatsch oder Variante?

Naja gut: ich bin kaum über ein Viertel des Buches hinaus bis jetzt. Trotzdem sind mir in Gwen Bristows Calico Palace bisher einfach zu viele Parallelen zu Jubilee Trail aufgefallen, so daß ich mir keine großen Hoffnungen auf eine originelle Wendung in der Story mehr mache. Es springt mich überall fast an: hier wie dort gibt es den anfänglichen Traummann der weiblichen Hauptfigur, der nach einiger Zeit seinen schwachen Charakter offenbart und von seiner fatalen Vergangenheit eingeholt wird, eine faszienierende lebenslustige paradiesvogelartige Frau, die der Hauptfigur als beste Freundin treu zur Seite steht, eine abenteuerliche Reise in ein neues Land, ein Schicksalsschlag, der die Hauptperson zwingt, auf eigenen Füssen zu stehen - im Grunde genommen unterscheidet Kendra Parks sich (bis jetzt) nur von Garnet Hale durch den Umstand, daß sie bisher noch nicht schwanger geworden ist ... Und außerdem: wenn nicht der Name auf dem Umschlag stünde, hätte ich nie Gwen Bristow als Autorin vermutet. Der Erzählstil hat sich stark verändert, irgendwie fehlt die Dramatik und der Schwung, der in Jubilee Trail und der Plantagentrilogie so in Atem hält. Calico Palace erschien 1970, 20 Jahre nach Jubilee Trail, aber es ist als hätte jemand anders das Buch geschrieben .. schade eigentlich.

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Komisch im Kilt

Kriegerisch, diebisch, rauf- und sauflustig, klein aber OHO - oder besser uh-oh :-) und zum Schreien komisch: das sind die "Wee Free Men" von Terry Pratchett. Ihr schottisches Idiom (Diskworldvariante) würde Chief Engineer Scotty aus seligen Star Trek Classic-Zeiten wie einen BBC-Sprecher klingen lassen. Sie sind streng matriarchalisch organisiert - was u.a. erklärt, warum die mit gerade 9 Jahren schon etablierte Hexe Tiffany Aching diese wilde Bande relativ problemlos in den Griff bekommt (und warum einem der Anführer, genannt Rob Anybody, bei dem Gedanken sie heiraten zu müssen, die Knie zu schlottern anfangen). Aber außer vor mißgestimmten "Hags" und Rechtsverdrehern haben die wilden, rothaarigen und blau tätowierten KERLchen vor nichts und niemanden Angst, auch nicht vor der Elfenkönigin und ihren diversen Monstern und Alpträumen und illusionären Welten. Kein künstlich erzeugter Alptraum, kein selbstgebrannter Schnaps und kein Haustier, egal wie groß, ist vor ihnen sicher. Wenn sie erstmal ihre Kilts gürten und ihre Schlachtrufe ausstossen, dann gnade Gott - deinen Lachmuskeln ...

"They can tak' oour lives but they cannae tak' oour troousers!"
"Bang went saxpence!"
"Ye'll tak' the high road an I'll tak' yer wallet!"
"There can only be one t'ousand!"
"Ach, stick it up yer trakkans!"

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Schreibblock? Wo?

Nein, ein für alle Mal, Douglas Adams hatte keinen Schreibblock. Er hat sogar massig geschrieben, wie The Salmon of Doubt beweist - und praktisch in jeder Form: Artikel, Essays, Emails, Briefe, Einleitungen, Nachworte ... tja, "nur" in den letzten 8 Jahren seines Lebens keine Romane mehr. Vielleicht weil alle genau das von ihm erwarteten? Und natürlich wollten alle nur das Eine: eine neue Hitchhiker-Folge. Da ist es schon fast ein Segen, daß er das nicht erleben musste: auf dem Einband wird The Salmon of Doubt als neue und letzte Hitchhiker-Story - naja, sagen wir mal, wenn nicht verkauft, so doch suggeriert: "Hitchhiking through the galaxy one last time". Dabei ist der Teil, auf den sich die Überschrift bezieht, in Wirklichkeit "nur" das Fragment eines Dirk Gently-Romans. Nischt mit Hitchhiker, ausser einigen kurzen Sketchen und Skizzen davor. Aber Adams ist eben mit dem Hitchhiker berühmt, ja unsterblich geworden, während die Dirk Gently-Bände meist nur von Fans gelesen werden - d.h. Leute, die durch die 5-teilige Hitchhiker "Trilogie" zu Adams kamen. Okok, würde man all den Leuten, die sich die immense Mühe gemacht haben, dieses letzte Vermächtnis von Adams zusammenzustellen, (und es muß eine Wahnsinnsarbeit gewesen sein) diese doch eher plumpe Verkaufsstrategie vorwerfen, bekäme man wahrscheinlich zu hören, daß diese Sammlung wohl irgendwie eine letzte Reise durch Douglas Adams persönliches Universum sein soll. Und so wurde das Buch dann auch à la Hitchhiker gegliedert: Teil 1 heißt (natürlich) "Life" (bis S 82 der TB-Ausgabe), dann Teil 2 "Universe" (bis S 151) und schließlich Teil 3 "And Everything". Ist das nun Hitchhiker oder was? :-)

"We are stuck with technology, when what we really want is just stuff that works. How do you recognize something that is still technology? A good clue is if it comes with a manual."

Also, nochmal zum abschrecken: davor - also vor dem 11-Kapitel-Fragment des dritten Gently-Bandes -befinden sich:

- Editor's Note (Peter Guzzardi)
- Prologue (Nicholas Wroe)
- Foreword (Stephen Fry)

Das sind schonmal etwas mehr als 30 Seiten und auch ganz nett zu lesen, wers mag. Danach gehts endlich los mit Sachen von Douglas Adams und nicht über ihn: aber noch lange nicht mit dem Fragment, bewahre, erst kommen ganze 185 Seiten voller Schreiberzeugnisse, die eher an eine Schreibwut glauben lassen. Schreibblock? Das ich nicht lache. Gelacht werden darf natürlich, auf jeder Seite befinden sich wahre Juwelen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muß, so daß man immer von neuem Adams Tod zutiefst bedauert. Was hätte da alles noch kommen können...

"We notice things that don't work. We don't notice things that do. We notice computers, we don't notice pennies. We notice e-book readers, we don't notice books."

Aber dann, gehts dann endlich los mit der Gently-Story? Aber nein, geht es nicht, ätsch, es kommen noch mal 40 Seiten Interviews und Faxe und Bemerkungen und Vorworte ... Für Leute, die sofort die Story wollen: Auf Seite 191 (Pan-TB) fängt es wirklich, ehrlich, definitiv an mit dem Chapter 1. Hallelujah. Ich bin noch nicht soweit, aber ich freu mich schon drauf.

"Anything that is in the world when your're born is normal and ordinary and is just a natural part of the way the world works."
.
Anything that's invented between when you're fifteen and thirty-five is new and exciting and revolutionary and you can probably get a career in it.
.
Anthing invented after you're thirty-five is against the natural order of things."

.. to be continued

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Krimipizza

Okok, ich bin erst ganz knapp über die Hälfte von Val McDermids "The last Temptation", hinaus - vielleicht sollte ich die Pizza, sorry, den Krimi erst beurteilen, wenn ich damit fertig bin. Aber irgendwie gibt es einfach zu viele Sachen darin, die mir das Buch schon jetzt madig machen. Die meisten davon haben mich auch bei "Killing the Shadows" schon gestört und hier ist es leider nicht anders. Ok, gegen die Story ist nichts einzuwenden, der Plot ist ganz solide, der wissenschaftliche Hintergrund überzeugend recherchiert ... aaaber .. genau wie bei "Killing the Shadows" gibt es einfach wieder zu viele Handlungsstränge (zuviel Pizzabeläge :-), und wieder einmal zuviel angestrengtes Reflektieren über Beziehungen, und wieder einmal sind die Handlungsabläufe auch hier irgendwie zu glatt und konstruiert. Alles greift zu nahtlos ineinander - sobald eine der ach so tollen Hauptpersonen ein Problem hat, ist auch schon eine nette runde Lösung in Sicht, mit dem die betroffene Person das Problem kompetent und ohne größere Anstrengung lösen kann, und bevor der Leser dazu kommt sich ernsthaft Sorgen zu machen, darf er sich schon wieder weiter treiben lassen zum nächsten Pseudoproblem und dessen vorgefertigter Bewältigung. Dazu kommen wieder einmal Dialoge, in denen sich alle Personen gleich "anhören", weil sie den gleichen Sprachstil und -Rythmus verwenden -das ist zugegebenermassen für viele Autoren ein echtes Problem und ich weiß auch, daß ich es nicht
besser machen könnte.

Das alles nähme ich der Autorin nicht sooo übel - es gibt viel schlimmeres für mich als so ein "Fast-Food-Buch", ein Pizzakrimi, schnell konsumiert und wieder vergessen - wenn zu all dem nicht auch noch zu viele Unstimmigkeiten, Ungenauigkeiten und zu große Freiheiten kämen, die sie sich vor allem bei der Beschreibung der Handlungsorte herausnimmt. Die Geschehnisse spielen sich neben England in den Niederlanden und in Deutschland ab und die Autorin sagt es im Vorwort schon selbst: "Moving off one's home turf carries with it many risks. "Tja, diese Risiken hätte sie sich IMHO lieber ersparen sollen, mir persönlich hätte es auch schon genügt wenn sie den allgemeinen Point of View eingeschränkt und zumindest - außer dem Killer - alle Personen in Holland und Deutschland nur aus der Sicht der beiden Hauptpersonen geschildert hätte, anstatt sich krampfhaft-bemüht-authentisch in deutsche und niederländische PsychologInnen und PolizistInnen hineinzuversetzen. Marijke und Petra z.B. haben kaum Chancen eigene Charakterzüge zu entwickeln und wirken wie 2 - auch noch recht klischeehafte - Ausgaben von ein und derselben Person. Die Dialoge zwischen nichtbritischen Personen wirken noch holpriger als sonst durch das krampfhafte Bemühen deutsche und/oder niederländische Sprechweise in englisch darzustellen und typisch englische Redensarten zu vermeiden (warum eigentlich?). Die Beschreibung der Orte in den Niederlanden und Deutschland beschränkt sich auf die Erwähnung von ein paar "typischen" Strassen und Gerichten, die den nichtdeutschen/-nieder-ländischen Lesern ausreichend exotisch-authentisch vorkommen mögen, aber den dort ansässigen Leuten eher unangenehm aufstossen - mir graut jetzt schon vor dem Kapitel, das in Köln spielt :-( Außerdem *Meckermodus an* werden deutsche Wörter, die Umlaute enthalten, mal mit diesen wiedergegeben, wie "länder" (hätte aber groß geschrieben werden müssen, Ms McDermid! *grummel*) und dann wieder weggelassen wie bei z. B. "Jurgen" *Mäkel- modus aus*. Achja, die deutschen Vornamen sind auch ulkig, die meisten wirken fast auf mich, als hätte die Autorin sie aus einigen deutschen Klassikern zusammengesucht: Margarethe (nicht ein einziges Mal abgekürzt!) z.B. geht vielleicht gerade noch so, aber "Marlene" für eine Berliner Kleinkriminelle?? Und ganze dreimal den doch eher seltenen Namen "Hartmut"? u. a. für einen 8jährigen?? Und Kurt? Und Katerina (ohne H!)? Karl? Emil?? Marie? Paul? Wilhelm Albert? Ein paar seltene Namen lasse ich mir ja gefallen, aber wenn sie sich so häufen, tut es irgendwann doch weh. Hat McDermid denn soviel Wert auf besonders "deutsche" Namen gelegt und ist das denn wirklich keinem der im Vorwort erwähnten vielen deutschen und holländischen Helferlein aufgefallen? Hätte sie die nicht fragen können, anstatt sich einfach so weit auf unbekanntes Terrain vorzuwagen?

Fazit: Schade eigentlich so etwas von der Autorin von "A Place of Execution" lesen zu müssen. Warum ist ihr nur dieses eine Buch so gelungen, warum ist es so wohltuend frei von all den oben beschriebenen Übeln und dies hier nicht? Nur weil es in der Vergangenheit spielt? Und auf ihrem Turf eben? Ist es liebevoller recherchiert und sorgfältiger bearbeitet und nicht so rezeptmäßig konstruiert und runtergeschrieben worden? Ach, vermutlich ist es wieder die alte Geschichte: Erfolgsdruck und wenig Zeit und eine Ausrichtung zum amerikanischen Markt hin, wo all das nicht so ins Gewicht fällt. Wirklich bedauerlich.

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Reihenfolgen

Ich versuche immer möglichst verschiedene Bücher hintereinander zu lesen - zwei oder mehr Bücher vom gleichen Autor oder auch schon Genre verfälschen och ein wenig den Blick und tendieren dazu in meiner Erinnerung zu verschwimmen. Wenn ich zwei Bücher von demselben Autor habe, schiebe ich mindestens ein völlig anderes dazwischen. Bei den letzten Büchern hat es sich verzahnt - ich hatte je 2 Bücher von zwei Autoren und ging dann eben nach dem Schema A B A B vor, was blieb mir auch übrig. Außer daß alle 4 aus dem viktorianischen Zeitalter stammten oder zumindest dort angesiedelt waren, hatten sie noch etwas gemeinsam: alle gingen auf Empfehlungen oder sogar Leihgaben von Regina zurück. Much obliged, dear. Zu Possession von A.S. Byatt kann ich nur sagen, daß ich künftig immer versuchen werde, mir die Verfilmung vor dem Buch anzutun, zumindest wenn ich beide Versionen vorher nicht kenne. Ist das Buch besser, komme ich leichter über die Enttäuschung hinweg und kann dem Film im Nachhinein sogar oft doch noch gute Seiten abzugewinnen. Ist die Verfilmung genauso gut, ohne das Buch zu verfälschen, freue ich mich doppelt darüber. Ist die Verfilmung besser als das Buch, versagt das System zwar - aber dann ist das Buch meistens doch wirklich grottenschlecht ...
Where was I? Achja, auf Possession folgte "The Moonstone" von Wilkie Collins - bereits ausführlich von Regina besprochen, so daß ich mich ihr nur anschließen kann. Auf die anderen Bände von Byatt und Collins ging sie aber denn nur spärlich ein. Angels and Insects der 2. Band von A.S. Byatt mit 2 Geschichten aus dem prallen viktorianischen Leben begeisterte mich auch auf Anhieb. Die erste Story bot einen gut verständlichen Einblick in die Insektenwelt und den Forschungsstand um diese Zeit, garniert mit Fabeln und Auszügen aus klassischen Gedichten, die einem so viel schneller nahe kommen als wenn man sich extra überwinden muß, die Oxford Anthology herauszuholen um dann hilflos vor der Masse klassischer Meisterwerke zu stehen. Außerdem gibt es einen nicht minder faszienierenden Einblick in eine ungewöhnliche Familie, in die der Held hineingezogen wird wie eine Motte zum Licht. Bevor ihm richtig bewußt wird wie ihm geschieht, hat er eine Frau, die unverzüglich Kinder produziert wie die Bienenkönigin Larven. Was hinter dem ganzen steckt und wie geschickt er eingefangen und ausgenutzt wurde, enthüllt sich dem Helden erst nach Jahren. Wie er dann den Absprung schafft und seinem Drohnendasein mit einer Partnerin, die an eine Arbeiterin, der plötzlich Königinnenflügel wachsen, erinnert, entkommen kann, liest sich schon irgendwie sehr befriedigend.
Ähnlich befriedigend ist der Schluß der zweiten Geschichte, in der es um Engel, Seancen und Hinterbliebenentrauer in den verschiedensten Formen geht. Sehr nett ist, daß den Charakteren, die wirklich leiden, geholfen wird. Da ist die Mutter, die fünfmal (!) versucht hat, eine Tochter mit Namen Amy großzuziehen und alle fünf verlor, bis sie an sich selbst verzweifelt, die wieder schwanger ist und wie ihr ihre toten Töchter in der Seance versichern, besteht diesmal keine Gefahr, so sie denn das Kind nicht Amy nennt (warum ihr nicht schon längst jemand davon abriet, bleibt offen). Und dann die Witwe, die zum Medium wurde und doch ihrem Mann in der Geisterwelt nie begegnete - dafür aber, als es mit ihrem Mediumdasein so gut wie vorbei ist, kehrt der Captain heil und not much the worse for wear in ihre offenen Arme zurück. Ach, dieses Wiedersehen, so garnicht viktorianisch-vornehm-zurückhaltend, sondern überaus überschwenglich und fast zu Tränen rührend .. Und den anderen, die ihre Trauer um den viel zu jung verstorbenen hoffnungsvollen Dichter wie einen Kult zelebrieren, geschieht, was sie verdienen. Sie finden keinen Zugang zu der Seele des teuren Toten, obwohl dieser nachwievor in einer Art Zwischenwelt herumirrt, wie sehr sie sich auch bemühen, und verlieren sich in Zweifeln und Schuldgefühlen, und der Tote erlangt in ihrem Gedenken einen Status, den er lebend vielleicht niemals hätte erreichen können .. Sehr interessant ist der Einblick in das Leben, die Familie und das Werk Alfred (Lord) Tennysons, leider kann ich hier aus reiner Sachunkenntnis nicht beurteilen, was Fakt und was Fiktion ist und lasse diesen Bereich lieber.

Mit dem vierten Band - wieder Collins und jetzt The Woman in White fing ich heute morgen in der S-Bahn an und war sofort wieder begeistert. Eine spannende, romantische, sehr geheimnisvolle und vermutlich sehr verwickelte Geschichte wird hier eingeläutet und innerhalb der ersten 50 Seiten begegnen wir neben den Hauptpersonen 3 äußerst originellen Charakteren, die liebevoll-witzig beschrieben werden. Wer schließt den guten Professor Pesca nicht sofort in sein Herz und grinst bei den klagenden Litaneien des hypochondrischen Mr Fairlie wissend in sich hinein? Aber die Beschreibung der guten Mrs. Vesey fand ich persönlich am gelungensten:

"Some of us rush through life, and some of us saunter through life. Mrs. Vesey sat through life. - - A mild, a compliant, an unutterably tranquil and harmless old lady, who never by any chance suggested the idea that she had been actually alive since the hour of her birth. Nature has much to do in this world, and is engaged in generating such a vast variety of co-existent productions, that she must surely be now and then too flurried and confused to distinguish between the different processes that she is carrying on at the same time. Starting from this point of view, it will always remain my private persuasion that Nature was absorbed in making cabbages when Mrs. Vesey was born ..."

Irgendwie erinnert mich das an einen anderen Autor, aber es will mir einfach nicht einfallen an wen. Wodehouse? Dahl? D. Adams? Naja, ich habe ja noch gut 500 Seiten Zeit darauf zu kommen. Das ist pure happiness. Thank you Mr Collins, whereever you are. Und damit sagt Baba Gute Nacht.

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Freitag Feierabend

Thank God it's Friday.. Thank God it's Friday.. Ich hab das Musical nie gesehen, aber der Titel wird bei mir bleiben solange ich lebe, er passt einfach zu gut.
Freitage sind bei mir meistens entweder extrem ruhig oder extrem hektisch. Heute wars ein besonders nettes Exemplar der 2. Sorte. Endlich zuhause und bei meinem Nachmittagskaffee hatte ich noch nicht mal mehr Lust zum lesen - das passiert mir wirklich selten :-) Also schob ich ein bißchen Date Hunting für Regina (und mich, demnächst mehr in diesem Theater :-) ein. Dabei lese ich die Bücher nicht, sondern scanne sie nur, blätter sie durch und achte auf Zahlen. In deutschen Büchern sind Daten zwar oft ausgeschrieben, aber ich kriege auch dafür langsam eine Nase.
Meine Auslese diesmal:
Gescannt: 5 Bücher, davon 2 Kinderbücher
1. Max Kruse, Kommt ein Löwe geflogen: nischt. Naja, in Kinderbüchern sind Daten extrem selten gesät. Was sollen Kinder auch damit. Selbst Blyton mit der ständigen Erwähnung von Schulferien war immer völlig datenfrei.
2. Noah Gordon, "Choices". 1 zu 0 für Regina. Und auch noch am 20. Januar (yes dear, wird umgehend gemailt! :-)
3. Richard Bachmann, alias Stephen King, "Thinner". Komisch, keine Daten, normalerweise hat Stevie massig davon eingebaut, er hat wohl öfter einen Authenzitätsfimmel. Aber diesmal nix. Obwohl er bei dem Buch schon längst entlarvt war.
4. Stephen King, "Misery". Jaa! MASSIG Daten für mich! Ich hab mich auf Geburts-, Heirats- und Todesdaten spezialisiert und all die Leute, die die gute Annie Wilkes so um die Ecke bringt, kriege ich hier garnicht untergebracht, das würde ja langweilig, als ob ich nur ein Buch lesen würde :-) Aber ein schöner Geburtstag ist dabei. Und ich glaube auch ein Datum für Regina, das sie aber vermutlich nicht nehmen wird, da sie schon letztes Jahr ein Datum daraus hatte. Oder auch nicht...
5. Eric Knight, "Lassie kehrt zurück". Nischt, aber das Buch war ein echter Trip down Memory Lane. Mit 11 oder so lieh ich mir das Buch von einer Freundin und kurze Zeit später verwechselte unser damals noch sehr junger Schäferhund Jim es mit einem Knochen. Vielleicht war ihm diese Superhündin auch einfach suspekt, wer weiß. Meine Eltern mußten mit viel Aufwand das Buch in Deutschland neu besorgen und ich behielt das zerfressene Exemplar. Glücklicherweise war nur der Einband beschädigt und das Buch ist nachwievor komplett lesbar. Mir macht es nichts aus beschädigte Bücher zu haben und zu lesen, nur wenn sie auseinanderfallen, bekomme ich schonmal Sorge, es könnte eine Seite verloren gehen (ein Alptraum). Und natürlich sind die Bissspuren eine wirklich nette Erinnerung an unseren unvergessenen Hund, Friede seiner Asche. Und ich bin wahrhaftig nicht die einzige Büchernärrin, die an beschädigten Exemplaren hängt. Nie werde ich vergessen, wie eine Frau nach einer Autorenlesung von Ken Follett mit einem Exemplar des "Die Säulen der Erde" ankam, das ihr in die Badewanne gefallen war und es signiert haben wollte - es war nunmal ihr absolutes Lieblingsbuch, auch auf ca. 5fachen Umfang angeschwollen. Und Follett hat es natürlich auch signiert, er ist schon ein wirklich netter Kerl, auch wenn ich das Gefühl habe aus seinen Büchern langsam rauszuwachsen. Da fällt mir ein, bei ihm hab ich noch garnicht nach Daten gespürt ... ;-)
Nochwas zu Lassie: Damals las ich noch keine englischen Bücher im Original und dachte mir auch nichts bei Übersetzungen. Heute fällt mir auf, wie sorgfältig der Übersetzer jedesmal darauf hinweist, wenn Dialekt gesprochen wird - so ein dicker Yorkshire-Dialekt, aus dem sich im Original massig Wortspiele und Verwechslungen ergeben haben müssen. Anders als so einige Kollegen verzichtet der Übersetzer aber darauf an diesen Stellen einen deutschen Dialekt wie Bayrisch oder Sächsisch einzubringen - und dafür bin ich ihm doch irgendwie dankbar ...

So, und der Rest des Abends gehört erstmal Günni :-)

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