Neu gelesen:

Steven Brust and Skyler White, The Incrementalists

Das Buch macht mir schon seit über einem Jahr den Mund wässrig, aber ich war fest entschlossen bis zur Taschenbuchausgabe durchzuhalten. Jetzt ist es endlich geschafft und das Warten hat sich gelohnt. Die Story lässt sich ziemlich spannend an, wenn auch der mit jedem Kapitel zwischen Phil und Ren wechselnde POV etwas gewöhnungsbedürftig ist - zwischen zwei Sbahnstationen die nötige Konzentration aufzubringen, ist nicht immer leicht.
Und sonst frage ich mich bei Autorenteams immer, wer wohl was geschrieben haben mag, aber da ich von Skyler White noch garnichts kenne, kommt es mir hier immer vor, als wäre alles von Brust. Bis jetzt.

Achtung, jetzt folgt ein Zitat, kein eigener Kommentar :)

Ritual has a mass, a weight, a gravity. It pulls you into itself, and as you use it, it uses you. It takes power, and it gives power. Ritual is the same every time, otherwise it isn't ritual. It is different every time, otherwise it has no power. No matter how many times we experience the same ritual, it transpires differently than it lives in our memories.

(aus: The Incrementalists, Steven Brust and Skyler White, 2013)

Neu gelesen:

Cees Nooteboom, Briefe an Poseidon

So liebe ich Nooteboom am meisten - mit so kurzen, federleichten Betrachtungen über alles was ihm so unterkommt, hier ein bißchen gesammelt als Poseidon-Geschichten. Wie schön ist es da immer Gemeinsamkeiten zu entdecken, wie z.B. seine Vorliebe für das Sternbild Orion. Oder Dinge plötzlich ganz neu zu sehen. Ja, irgendwann muss ich mir Nootebooms Bücher mal selbst zulegen, statt sie mir immer nur schenken zu lassen (thanks again, dear)...

Vor Jahren muß ich das Buch erworben und gelesen haben, denn die Anmerkungen am Rand sind unverkennbar in meiner eigenen Handschrift geschrieben. Wo bleibt bloß all das, was wir lesen? Damals habe ich alle möglichen Sätze unterstrichen, Ausrufezeichen gesetzt, etwas von diesem verlorenem Wissen und dieser Weisheit muß doch in mich gesickert sein und kommt jetzt als vage Erinnerung wieder: die Menschen, die Lovejoy zitiert, der englische Dichter Joseph Addison und der Schweizer Charles Bonnet, Physiker und Philosoph, der sich als einer der ersten mit einer Evolutionstheorie beschäftigte, aber auch an einer Weiterleben nach dem Tod glaubte. Jahrelang hat das Buch in meinem spanischen Haus mit der verbissenen Geduld geschlummert, mit der vernachlässigte Bücher ihre Zeit abwarten. Lag es an den Würmerbuchstaben auf meinen weißen Wänden, daß ich den Weg zu dem schlummernden Buch wiederfand, in dem jemand einen Wurm seine Schwester nennt? Die Schleichwege des Gedächtnisses sind labyrinthisch und unergründlich.

(aus: Cees Nooteboom, Briefe an Poseidon, 2012)

Wiedergelesen:

Jasper Fforde, First among Sequels

Der fünfte Band markiert einen Neuanfang in der Serie und ist vielleicht am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig - der Humor wirkt hie und da etwas gezwungen. Aber die Heldin ist ja auch 14 Jahre älter. Daß das Buch mit ihrem Geburtstag beginnt, macht das Timing meines Wiederlesens auch fast ironisch. Und hätte ich noch ein Jahr gewartet, wären wir genau gleich alt ...

Still, I never knew why they made me feel as though I were an eighteen-year-old when I was now fifty-two and myself in the sort of respectable time of life that I thought they should be. That's the thing about hitting fifty. All your life you think the half century is death's adolescence, but actually it's really not that bad, as long as you can remember where you left your glasses.

(Jasper Fforde, Thurday Next - First among Sequels, 2007)

Wiedergelesen/durchgeblättert:

Terry Pratchett, Going Postal

Ein perfektes Buch zum schmökern/Rosinen rauspicken beim Sonntagsfrühstück und faulenzen danach. Irgendwie finde ich auch immer wieder neue Rosinen darin.

They'd saved the City with gold more easily, at that point, than any hero could have managed with steel. But in truth it had not exactly been gold, or even the promise of gold, but more like the Fantasy of gold, the fairy dream that the gold is there, at the end of the rainbow, and will continue to be there for ever, provided, naturally, that you don't go and look.
This is known as Finance.
...
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The people who guard the rainbow don't like those who get in the way of the sun.

(Terry Pratchett, Going Postal, 2004)

Neu gelesen:

Iain M. Banks, Consider Phlebas

Mein erster Band der "Culture"-Serie und ich bin schon sehr gespannt, wie sich alles entwickelt. Auf jeden Fall tut es gut, wieder Science Fiction zu lesen und dazu so guten, dem man überhaupt nicht anmerkt, daß er vor 26 Jahren geschrieben wurde. (Ja, auch SFs können sich überholen..) Die Sommerlektüre ist schonmal gerettet.

He could not believe the ordinary people in the Culture really wanted the war, no matter how they had voted. They had their communist Utopia. They were soft and pampered and indulged, and the Contact section's evangelical materialism provided their conscience-salving good works. What more could they want? The war had to be the Mind's idea; it was part of their clinical drive to clean up the galaxy, make it run on nice, efficient lines, without waste, injustice or suffering. The fools in the Culture couldn't see that one day the Minds would start thinking how wasteful and inefficient the humans in the Culture themselves were.

For what the Idirans regarded as essentially an animal (their word for humanoids was best translated as "biotomaton"), only the behaviour of devotion was required; his heart and mind were of no consequence. When Horza had asked, what of his immortal soul? Xoralundra had laughed. It was the first and only time Horza had experienced such a thing from the old warrior. Whoever heard of a mortal body having an immortal soul?

(Iain M. Banks, Consider Phlebas, 1987)

Wiedergelesen:

Terry Pratchett, Maskerade

So langsam gehen mir die Discworldbände, die ich nochmal lesen wollte, doch aus. Diesen hier wollte ich erst nicht, aber jetzt macht er doch total Spaß. Wie bei Pratchett auch nicht anders zu erwarten ...

Of course, Granny Weatherwax made a great play of her independence and self-reliance. But the point about that kind of stuff was that you needed someone around to be proudly independent and self-reliant at. People who didn't need people needed people around to know that they were the kind of people who didn't need people.

(Terry Pratchett, Maskerade, 1995)

Wiedergelesen:

Terry Pratchett, Guards! Guards!

Es ist schon eine Weile her, daß ich diesen ersten Band über die Ankh Morpork Watch zuletzt gelesen habe - insgesamt werden es auch nicht mehr als zwei oder dreimal in der 12 Jahren seit dem ersten Mal gewesen sein. Immer wieder schön: Sam Vimes und Sybil Ramkins allererste Begegnung inmitten ihrer Swamp Dragon Zucht, oder die Beschreibung der verschiedenen und so ähnlichen Ankh Morpork Secret Societies ...

Und ein schönes Zitat über Bücher gibt es auch:

The truth is that even big collections of ordinary books distort space, so can readily be proved by anyone who has been around a really old-fashioned secondhand bookshop, one of those that look as though they were designed by M. Escher on a bad day and has more staircases than storeys and those rows of shelves which end in little doors that are surely too small for a full-sized human to enter. The relevant equation is: Knowledge = power = energy = matter = mass; a good bookshop is just a genteel Black Hole that knows how to read.

Terry Pratchett, Guards! Guards!, 1989)
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