50, WG26, M30, E47

Thomas Harris, Hannibal

Ich brauchte ein bißchen um mich zum wiederlesen dieses Buches zu entschließen - einige Passagen, vor allem am Anfang mit Starlings Laufbahn beim FBI, fand und finde ich eher unangenehm zu lesen, und der Schluß des Buches erscheint mir immer noch unglaubwürdig, gelinde gesagt. Aber die Teile in Florenz und über Mason Verger überwogen meine Abneigung denn doch. Und es gehört einfach zu der Serie. Ich denke aber, dass ich mir 'Hannibal Rising' doch erst einmal sparen werde.

Overall, the affect was disappointing. The cell was as empty of its former occupant as a snake's shed skin. Starling thought then that she came to understand something: Death and danger do not have to come with trappings. They can come to you in the sweet breath of your beloved. Or on a sunny afternoon in a fish market with "La Macarena" playing on a boom box.
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We assign a moment to decision, to dignify the process as a timely result of rational and conscious thought. But decisions are made of kneaded feelings; they are more often a lump than a sum.
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What do you look at while you're making up your mind? Ours is not a reflective culture, we do not raise our eyes up to the hills. Most of the time we decide the critical things while looking at the linoleum floor of an institutional corridor, or whispering hurriedly in a waiting room with a television blatting nonsense.

(Thomas Harris, Hannibal, 1999)

49, WG25, M29, E46

Thomas Harris, The Silence of the Lambs

Das ist vermutlich der Band der Lecter-Serie, den ich am öftesten gelesen und am besten in Erinnerung behalten habe. Trotzdem oder gerade deswegen war das Wiederlesen eine echte Freude. Das neue Vorwort anläßlich des 25jährigen Jubiläums war noch ein extra Bonus.

We rarely get to prepare ourselves in meadows or an graveled walks; we do it on short notice in places without windows, hospital corridors, rooms like this lounge with its cracked plastic sofa and Cinzano ashtrays, where the café curtains cover blank concrete. In rooms like this, with so little time, we prepare our gestures, get them by heart so we can do them when we're frightened in the face of Doom. Starling was old enough to know that; she didn't let the room affect her.

(Thomas Harris, The Silence of the Lambs, 1988)

47, NG24, M27, E44

Michael Connelly, Fair Warning

Ich kann mir vorstellen, dass einige Stammleser von Connelly enttäuscht waren, dass er Jack McEvoy für diesen Band wieder ausgrub statt weiter von Bosch und Ballard zu berichten, aber ich war ganz froh drum. Möglicherweise kommt ja auch ein neuer Bosch im Herbst. Aber es war richtig gut, wieder einen Connelly aus einer anderen Perspektive als der der Polizei - im Ruhestand oder nicht - zu lesen, und so eine gute Story noch dazu, mit einem überzeugend gefährlichem Killer und einigen brandaktuellen Themen kombiniert. Vor allem, dass Connelly das Problem mit dem Frauenhaß in den sozialen Medien aufgreift, wusste ich zu schätzen. Und wo ich bereits vorher Bedenken hatte bei der Auswertung meiner DNA werde ich es mir doppelt und dreifach überlegen, bevor ich mich darauf einlasse, so interessant es auch wäre.

She paused and looked at me and I realized she needed me to tell the story. It was always amazing to me when people opened up. I was a stranger but they knew I was a reporter, a recorder of history. I had found many times when reporting tragedies that those left behind wanted to reach out through their grief to talk and set down some sort of record of the lost loved one. Women more than men. They had a sense of duty to the lost one. Sometimes they needed only a little prodding.

(Michael Connelly, Fair Warning, 2020)

46, WG23, M26, C1, E43

Neil Gaiman, Andy Kubert, Richard Isanove, Marvel 1602

Obwohl der Comic 2004 erschienen ist und ich ihn dann oder eventuell 2005 gelesen haben muss, ist er in diesem Blog nirgendwo erwähnt, was seltsam anmutet. Auf jeden Fall diente er mir gestern als schöne Überbrückung zwischen 'Black Sunday' und dem neuesten Connelly, der erst spät abends auf meinem Paperwhite aufschlug. Ich kann mich noch erinnern, dass ich beim ersten Lesen mit mindestens der Hälfte von all den Superhelden nicht vertraut war. Mittlerweile kenne ich ein paar mehr durch die ganzen Filme, aber letztendlich spielt es keine Rolle, weil Gaiman es hier so genial schafft all diese so grundverschiedenen Helden in eine Story einzubinden und dabei immer wieder eine neue überraschende Wendung zu finden. Persönlich gefallen mir die Handlungsfäden mit den Fantastischen Vier und Stephen und Clea Strange am besten, aber gelungen sind sie eigentlich alle. Und es tat so gut, mal wieder einen Comic zu lesen.

'So, what are these fundamental principles, if they are not atoms?'
'Stories. And they give me hope.
We are a boatful of monsters and miracles, hoping that, somehow, we cn survive a world in which all hands are against us. A world which, by all evidence, will end extremely soon.
Yet I posit we are in a universe which favours stories. A universe in which no story can ever truly end; in which there can be only continuances.
If we are in such a universe, as I hope, then we may have a chance.'
'You're talking rot, Reed. Poor Jean Grey's story is over. Von Doom's story is done. All tales end. And our world will end likewise.'
'Reed - you spoke of transmutations. Can you restore to me my humanity? I have been a monster too long.'
'In truth I do not know, my friend. The natural sciences say yes, a cure is possible. But the laws of a story would suggest that no cure can last for very long, Benjamin. For in the end, alas, you are so much more interesting and satisfying as you are.'

(Neil Gaiman, Marvel 1602, 2004)

45, WG22, M25, E42

Thomas Harris, Black Sunday

Es ist zwar wirklich eine ganze Weile her - vermutlich sogar noch im letzten Jahrtausend - dass ich das Buch zum letzten Mal las, aber trotzdem war es fast bestürzend wieviel ich daraus komplett vergessen hatte. Ich weiß allerdings auch, dass mich schon damals beeindruckte wie zeitlos die Story und der Plot wirkten. Und die Idee von einer Bombe in einem Luftschiff beim Superbowl, darauf muss man erstmal kommen ...

Air controllers and tower radio operators always liked to talk to the blimp, and many had a joke ready when they knew it was coming. People felt friendly toward it as they do toward a panda. For millions of Americans who saw it at sporting events and fairs, the blimp was an enormous, amiable, and slow-moving friend in the sky. Blimp metaphors are almost invariably "elephant" or "whale." No one ever says "bomb."

(Thomas Harris, Black Sunday, 1975)

43, WG21, F20, D3, B6

Astrid Lindgren, Ferien auf Saltkrokan

Eigentlich hätte ich das Buch schon längst einmal wiederlesen sollen, jedenfalls stellte ich beim wiederlesen - nach fast genau zehn Jahren - fest, dass ich ziemlich viel daraus vergessen hatte. Achje, und in den zehn Jahren hab ich es auch immer noch nicht selbst auf die Schären geschafft. Aber immerhin geht es diesen Sommer - so es die Aus- und Einreisebestimmungen bis dahin zulassen - nach Schweden, und da sogar nach Smaland. Ist ja schonmal ein Anfang.

Das Wasser war wie immer im Juni. Nur jungen Toren von zwölf, dreizehn Jahren stürzen sich freiwillig in so bitterkaltes Nass. Aber genau solche jungen Toren waren sie ja und sie starben nicht daran, im Gegenteil, sie lebten und sie glühten. Und sie stürzten sich jubelnd von den Felsen und tauchten und schwammen und spielten und platschten im Wasser herum, bis sie vor Kälte blau waren. Da zündeten sie sich auf einem geschützten Felshang ihr Lagerfeuer an und setzten sich drum herum und in ihrem Blut spürten sie sämtliche Indianer und Neusiedler und Pelztierjäger und Steinzeitmenschen, die um Lagerfeuer gesessen haben, seit das Menschengeschlecht auf dieser Erde lebt. Sie waren jetzt Fischer und Jäger und Fänger, sie führten das freie Leben der Wildnis und grillten ihre Beute über der Glut, während Seeschwalben und Mantelmöven und Silbermöven kreischend über ihnen kreisten und versuchten ihnen zu sagen, dass aller gegrillte Dorsch auf dieser Insel eigentlich ihnen gehöre.

(Astrid Lindgren, Ferien auf Saltkrokan, 1964)

40, WG18, M23, E40

Stephen King, End of Watch (Bill Hodges Trilogy Book 3)

Der letzte Band mit Bill Hodges und vielleicht der beste, definitiv der traurigste. Und immer wieder gut zu lesen.
Übrigens fiel mir einmal mehr der Name Frederica Bimmel auf. Aber natürlich ist das Buch ja auch Thomas Harris gewidmet.
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He looks over at the card players as he says this, especially the two baldies. One looks good (as Hodges himself looks good), but the other is cadaverous and hollow-eyed. One foot in the grave and the other on a banana peel, Hodges's father would have said. And the thought that comes to him is too complicated - too fraught with a terrible mixture of anger and sorrow - to be articulated. It's about how some people carelessly squander what others would sell their souls to have: a healthy, pain-free body. And why? Because they're too blind, too emotionally scarred, or too self-involved to see past the earth's dark curve to the next sunrise. Which always comes, if one continues to draw breath.

(Stephen King, End of Watch, 2015)