65, WG48, E62, / NG17, D3, Frz0, B4, NA0, C0

Jane Austen, Persuasion

Zuerst wollte ich nur die letzten beiden Kapitel nochmal lesen - die Szene, wie Anne und Frederick ganz gegen alle Erwartungen endlich doch alleine gelassen werden, weil Charles sich unbedingt ein Gewehr kaufen muss, ist einfach herrlich zu lesen - aber dann entschloss ich mich doch das Buch noch einmal komplett zu lesen und war wieder aufs neue tief beeindruckt, wie jedesmal. Ich denke, es wird auch diesmal nicht das letzte Wiederlesen gewesen sein.

1, WG1, F1, E1, / NG0, M0, MF0, D0, Frz0, NA0, C0, B0

Charlotte Brontë, Jane Eyre

Ein Klassiker, der schon länger wiedergelesen wurde - nicht nur, aber auch wegen dem ersten Thursday Next-Band (auf den ich natürlich auch wieder Lust bekam, obwohl es grade ein Jahr seit dem letzten Wiederlesen ist). Bei den E-Buch-Ausgaben gab es eine erstaunliche Auswahl, zwar nicht umsonst wie die meisten Klassiker, aber relativ günstig. Das Buch faszinierte mich wieder wie seit meiner Unizeit nicht mehr, obwohl ich es mit ein wenig anderen Augen las. Irgendwie konnte ich mich nie zu anderen Büchern von Charlotte Brontë überwinden, aber dieses Meisterwerk wird immer ein Favorit bei mir bleiben.

134, WG67, M66, E123 / NG67, F68, D11, NA12, C2, B10

Lew Wallace, Ben Hur

Irgendwie fand ich es mal wieder an der Zeit einen Klassiker zu lesen, und bei diesem kam mir der erste Teil mit dem Treffen der drei Weisen in der Wüste in letzter Zeit immer wieder in den Sinn - das erste Kapitel mit Balthasar fand ich als Teenager, als ich das Buch zum ersten Mal las, sehr faszinierend. Irgendwann in den letzten 20 Jahren oder so hab ich das Buch wohl auch im Original gelesen, da es immer noch in meinem Regal steht, aber die deutsche Fassung ist mir immer noch sehr präsent. Bei diesem Wiederlesen beeindruckte mich vor allem die Konstruktion und Verteilung der Höhepunkte, und wieviel Mühe es gekostet haben muss, den Lebenslauf von Ben Hur an den von Jesus anzugleichen, dass es sinnvoll und nicht forciert wirkt. Alles in allem ein echtes Leseerlebnis.

Wiedergelesen (nach langer Zeit) (als E-Book)

Daniel Defoe, The Life and Adventures of Robinson Crusoe

Diesen absoluten Klassiker wollte ich schon so lange wieder lesen und schob es doch immer wieder vor mir her. Nachdem ich die kostenlose Ausgabe von Public Domain bei Amazon fand, gab es keine Ausrede mehr, und die E-Bookversion liest sich m.E. so viel schneller und bequemer. Ich kann garnicht mehr genau sagen, wann ich das Buch zum letzten Mal las, aber tatsächlich kamen mir beim lesen viele Sachen wieder ins Gedächtnis. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

How strange a chequer-work of Providence is the life of man! and by what secret different springs are the affections hurried about, as different circumstances present! To-day we love what to-morrow we hate; to-day we seek what to-morrow we shun; to-day we desire what to-morrow we fear, nay even tremble at the apprehensions of. This was exemplified in me, at this time, in the most lively manner imaginable; for I, whose only affliction was that I seemed banished from human socienty, that I was alone, circumscribed by the boundless ocean, cut off from mankind, and condemned to what I call silent life; that I was as one whom Heaven thought not worthy to be numbered among the living, or to appear among the rest of His creatures; that to have seen one of my own species would have seemed to me a raising me from death to life, and the greatest blessing that Heaven itself, next to the supreme blessing of salvation, could bestow; I say, that I should now tremble at the very apprehensions of seeing a man, and was ready to sink into the ground at but the shadow or silent appearenace of a man having set his foot in the island.

It put me upon reflecting how little repining there would be among mankind at any condition of life if people would rather compare their condition with those that were worse, in order to be thankful, than be always comparing them with those which are better, to assist their murmurings and complainings.

(Daniel Defoe, Robinson Crusoe, 1719)

Neu gelesen: (als E-Book)

Daniel Mendelsohn, An Odyssey A Father, a Son and an Epic

Jedesmal wenn ich bei einer Lesung vorab Auszüge aus dem Buch höre, freue ich mich darauf sie später zu lesen, eingebettet in ihren Kontext. Hier war es die Szene, in der das Seminar über die Odyssee beginnt, an dem Mendelsohn Sr. teilnimmt (und seinen Sohn zumindest anfangs ziemlich nervt). Leider dauert es hier ein bißchen, bis es endlich soweit ist, bis Seite 57 oder besser gesagt 24% von dem Buch, fast ein Viertel. Nicht das der Teil des Buches, in dem es nicht um das Seminar oder auch die Kreuzfahrt geht, uninteressant wäre, eher im Gegenteil, aber mir gefielen die Teile doch am besten, und machten mir am meisten Lust, es wirklich einmal mit der Odyssee zu probieren, nun da sovieles daraus was mir nie aufgefallen wäre, einen viel tieferen Sinn ergibt. (Ob auf deutsch oder vielleicht auf englisch muss ich mir noch überlegen).
Irgendwie ist es ironisch: früher, auf der Uni, hatten mir Seminare über Bücher, die ich bis dahin wirklich schätzte, eher leidig gemacht. Vielleicht wäre das heute anders. Bei so einem Semimar bestimmt.
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Whatever else it may mean, the fact that both of these hostile camps could make use of the same examples to prove diamtetrically opposed interpretations suggest a truth about how all of us read and interpret literary texts - one that is, possibly, rooted in the mysteries of human nature itself. Where some people see chaos and incoherence, others will find sense and symmetry and wholeness.

Homer's skillful manipulation of the parallel homecomings reminds us of a familiar psychological truth: that a strong sense of what our own family is like, what its weaknesses and strengths are, the relative degrees of its conventionality and eccentricity, its normalcy and pathology, is often impossible to establish until we are old enough to compare it intelligently with the families of others; something we start doing only when we begin to perceive, as happens at the end of childhood, that our family is not, in fact, the entire world.

Children always imagine that their parents' truest selves are as parents; but why? Who really knows his own begetting?" Telemachus bitterly asks early in the Odyssey. Who indeed. Our parents are mysterious to us in ways that we can never quite be mysteries to them.

Something Brendan had said that day echoed in my mind. I wonder if you think we could say it's a story about listening? About how your own perspective affects how you hear things? I mean, the real problem in this story is that from the very start Polyphemus hears what he wants to hear.
I'd heard what I wanted to hear. And I'd seen what I wanted to see, too - and failed to notice, again, what had been right before my eyes. I remember how irritated I'd been with my father at various points during the semester for being aloof from the students, for sitting in his chair off to the left behind my shoulder and referring to Madeline and Nina and Blond Tom with toneless pronouns, I agree with what she said, I agree with what he said, and yet all that time he'd been getting to know them, taking the trouble to listen to them. All semester long I'd vainly envisioned myself as some kind of pedagogical Odysseus, leading them on a thrilling adventure through the text, and in the end I'd turned out to be the Cyclops.

(Daniel Mendelsohn, An Odyssee. A Father, a Son and an epic, 2017)

Wiedergelesen: (als E-Book)

Robert Lewis Stevenson, Treasure Island

Beim stöbern im Amazon-Fundus von Büchern unter 2 Euro kamen mir natürlich jede Menge Klassiker unter, die fast immer umsonst sind, und lud mir das Buch spontan auf den Paperwhite, obwohl ich das Taschenbuch im Regal stehen habe. Nur finde ich mittlerweile das Lesen mit dem E-Book einfach viel angenehmer. Und oh, was für eine Freude es war, diesen alten Bekannten wieder zu lesen! Als meine Brüder und ich noch sehr klein waren, las uns meine Mutter daraus vor (allerdings aus einer gekürzten und ziemlich bereinigten Fassung, und natürlich auf deutsch) und ich habe soviel davon noch in meinem Gedächtnis, so sehr, dass mir beim lesen immer wieder einzelne Passagen in der deutschen Fassung beinahe wortwörtlich in den Sinn kamen. Das einzige aus der deutschen Fassung, was ich immer noch schmerzlich vermisste, waren die "goldenen Escudos" von Silvers Papagei Captain Flint (das der Vogel im Original weiblich ist, fiel mir übrigens jetzt erst auf). Auch wenn 'Pieces of Eight' eigentlich Silbermünzen sind, finde ich irgendwie, dass goldene Escudos einfach besser klingt.

Neu gelesen (als E-Book)

Ernest Hemingway, The Sun also Rises

Irgendwann wurde mir das Buch mal empfohlen und als Amazon es als Sonderangebot raushaute, probierte ich es einfach mal. Und fand es garnicht so schlecht, auch wenn es sich stellenweise wie ein Reiseführer liest, und ich ohne das Vorwort von Philipp Meyer noch weniger damit hätte anfangen können. Dank ihm erschloss sich mir zumindest der dritte und letzte Teil des Buches. Und vielleicht sollte ich es mal mit einem Buch von Meyer versuchen...