64, WG47, D3, B4 / NG17, E41, Frz0, NA0, C0

Willard Price, Ich kann das Reisen nicht lassen

13 Jahre dauerte es, bis ich wieder Lust bekam, das Buch zu lesen - anfangs wollte ich mir nur ein paar "Rosinen" rauspicken, wie die Kapitel "Fliegender Harem" über die Flugreise von Kairo nach Karachi oder das über den Taj Mahal, den er im Morgengrauen besucht und natürlich "Auf einer Feluke nilabwärts", aber dann machte es doch mehr Sinn, das ganze Buch noch einmal zu lesen. Erstaunlich finde ich nach wie vor, wie modern und zeitgemäß und dabei so faszinierend es sich liest, besonders bei den Besuchen in Ländern, in denen sich so viel verändert hat seit den 80 - 100 Jahren Zwischenzeit. Leider passt der Preis für die Originalausgabe nicht in mein Budget, aber vielleicht bekomme ich sie doch einmal in die Finger. Wobei ich das Gefühl habe, dass die Übersetzung doch sehr gut ist und diese selbstironische Erzählweise sehr treffend übertragen wurde.

21, WG18, F4, E20, / NG3, M17, MF0, D1, Frz0, B2, NA0, C1

Gwen Bristow, The Jubilee Trail

Anfangs wollte ich mein erstes deutsches Exemplar der Kalifornische Sinfonie parallel lesen und vergleichen, aber dann war es mir doch zuviel Mühe, und die Story, die mich als 10jährige trotz der bemüht eleganten Übersetzung so in den Bann geschlagen hatte, packte mich einmal mehr, obwohl ich das Buch schon fast auswendig kann. Wie jedesmal faszinierte mich diese grundsolide Verknüpfung von Spannungsbögen bis zum Schluss und wie am Ende erkennbar wird, dass Garnets und Florindas Leben trotz ihrer Unterschiedlichkeit fast parallel verlaufen.
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Garnet was reflecting that it was odd about people. Some of them reveled in trouble, rolling over in it and wrapping it around them, never talking about anything but what they had been through and demanding respect for still going through it. One would think, to hear them, that it was a virtue to pinch a wound every morning to make sure it would not get well.
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(Gwen Bristow, The Jubilee Trail, 1950)

73, WG59, M41, D1, / NG14, F32, MF0, E72, Frz0, C0, NA2, B4

Guy Abecassis, 100 Koffer auf dem Dach

Es überrascht mich immer wieder, was für Bücher aus dem großen Pool der gelesenen Bücher in meiner Erinnerung plötzlich auftauchen und wiedergelesen möchten. Diese heiteren - und sehr authentischen und informativen - Memoiren eines Reiseleiters, die irgendwann im regelmäßig geplünderten Bücherschrank meiner Eltern landeten, habe ich schon sehr früh gelesen, vielleicht gehören sie sogar zu den ersten 100 Büchern meines Lebens, und es irgendwie nie fertiggebracht mich von ihm zu trennen. Obwohl über 60 Jahre alt und hie und da sehr altmodisch und überholt, fand ich die Geschichten beim wiederlesen immer noch sehr vergnüglich, ganz abgesehen davon sentimental stimmend. Zu meinen Favoriten gehört nachwievor das 3. Kapitel wie der Autor überhaupt zu seinem Beruf kam und die Geschichte von dem Scheintoten im Zug im letzten Kapitel. Immer wieder schön.

Wiedergelesen (nach langer Zeit)

Horst Schaller (Hrsg.), Spukgeschichten von Überallher
Rudolf Otto Wiemer (Hrsg.), Geschichten aus dem Räuberhut

Eigentlich hatte ich schon mit Joe R. Lansdales "A fine dark line" angefangen, aber dann wollten am Sonntag morgen doch nach langer Zeit wieder diese beiden lädierten und abgegriffenen Exemplare wiedergelesen werden.
Die beiden Sammlungen aus dem Schwannverlag gehören zu meinen ganz frühen Büchern, möglicherweise schon zu den ersten zwanzig oder so. Erzählungen, Gedichte und Ausschnitte aus größeren Werken (die mich teilweise zu den entsprechenden Büchern führten) aus aller Welt und Zeiten, die sich mir als Kind so fest einprägten, dass ich sie beim wiederlesen als Echo in meinem Kopf hören konnte. Vor allem die Spukgeschichten, da vor allem "Die Klage" und "Die Pestleutchen" von Rudolf Menzel, "Die Geschichte von dem Gespensterschiff" von Wilhelm Hauff, "Die Totenmesse" von Barbara Bartos-Höppner und "6. Tag: Weltmeisterschaftszweiter im Geisterheulen" von Mira Lobe (einfach herrlich hier das österreichisch darin). Und natürlich der Ausschnitt aus "Mio mein Mio" von Astrid Lindgren, der mir einen ersten Vorgeschmack auf das Buch gab. Nur zwei Geschichten daraus konnte ich nie vollständig lesen, weil unser Exemplar wohl ein Fehldruck war, mit insgesamt acht weißen Seiten gegen Ende des Buches hin. Allerdings reizte mich an den jeweiligen Geschichten auch nichts weiter...
Von den Räubergeschichten gefielen mir immer (abgesehen von dem Auszug aus Räuber Hotzenplotz) "Der gestohlene Räuber" von Gisela Bonsels, "Der unheimliche Fahrgast" von Barbara Bartos-Höppner, "Der Tanz des Räubers Horrificus" von Karl Heinrich Waggerl, "Fieseling, der Räubersohn" von Hanna Hanisch, "Die Räuber aus dem Turia-Wald" von Irmgard Kalinke und "Der gute Räuber Willibald" von dem Herausgeber am besten - aber eigentlich mochte ich sie alle. ..

Wiedergelesen/teilweise quergelesen:

Bertus Aafjes, Morgen blühen die Aprikosen

Das ist eines der ersten Bücher, die ich las und wie so viele stammt es aus der Büchersammlung meiner Eltern, von denen ich mir etliche Titel irgendwann irgendwie aneignete, weil ich nicht auf sie verzichten mochte. Eigentlich beschreibt das Buch ein Ägypten gut 20 Jahre bevor ich es erlebte, aber trotzdem empfand ich immer alle Beschreibungen und Begebenheiten als absolut authentisch und nachvollziebar. Und einprägsam - obwohl ich das Buch ewig nicht mehr gelesen habe, sind mir alle Gestalten daraus beim wiederlesen noch immer sehr vertraut - Miss Matthews, Jakub der Färber, Fidelio der Kellner, und natürlich vor allem die Frau des Ich-Erzählers, zunächst Aprikose genannt und schließlich Omm Pantaloon, die "Mutter der Hose".
Achja, und das titelgebende arabische Sprichwort - bukra fi mischmisch - ist mir heute noch neben einigen anderen in entsprechenden Alltagssituationen sehr präsent. Als Antwort auf leere und/oder unwahrscheinliche Versprechungen ist es einfach unschlagbar.